Hallux Valgus – Operieren oder nicht?
24.11.2019

Sollte ein Hallux Valgus operiert werden?

Ursachen, Symptome, Operationsmethoden und Alternativen

Martin Roth, erfahrener Schuhorthopäde mit Filialen in Zirndorf, Stein und Oberasbach, kennt die Herausforderungen, die ein Hallux Valgus mit sich bringt. Diese Fehlstellung des großen Zehs kann nicht nur optische Veränderungen verursachen, sondern auch Schmerzen und Einschränkungen im Alltag. Doch wann ist eine Operation wirklich notwendig – und welche konservativen Alternativen gibt es? Dieser Beitrag beleuchtet die Ursachen, Symptome und möglichen Behandlungswege. Für eine individuelle Beratung steht Martin Roth gerne persönlich zur Verfügung – eine Terminvereinbarung ist jederzeit möglich.

Gesunde Füße sind die Basis für mehr Lebensqualität. Ein Hallux Valgus kann schmerzhaft sein, doch nicht immer ist eine Operation nötig. Mit der richtigen Beratung und passenden orthopädischen Lösungen lassen sich viele Beschwerden lindern.

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Die Basis: Anatomie und Definiton

Wann spricht man von einem Hallux Valgus?

Der Hallux Valgus beschreibt eine Abweichung des großen Zehs (Hallux) in Richtung der anderen Zehen. Dabei weicht der erste Mittelfußknochen nach innen ab, was eine Fehlstellung des gesamten Vorfußes mit sich bringt. Dies führt oft zur Ausbildung einer knöchernen Vorwölbung am Großzehengrundgelenk, die als „Ballen“ bezeichnet wird. Die Fehlstellung kann mild, moderat oder schwer ausgeprägt sein und sich im Laufe der Zeit verschlechtern.

Aus seiner langjährigen Erfahrung weiß Martin Roth, Geschäftsführer der Schuhorthopädie Roth, dass viele Betroffene erst handeln, wenn Schmerzen oder Einschränkungen den Alltag deutlich erschweren. Dabei gibt es bereits in frühen Stadien wirksame Maßnahmen, um Beschwerden zu lindern und eine Operation möglicherweise zu vermeiden. Eine individuelle Beratung und passgenaue orthopädische Lösungen können oft entscheidend dazu beitragen, die Fußgesundheit langfristig zu erhalten.

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Häufige Ursachen eines Hallux Valgus

Die Ursachen eines Hallux Valgus sind vielseitig und oft multifaktoriell. Zu den häufigsten Auslösern gehören:

  • Genetik: Eine familiäre Häufung von Hallux Valgus deutet darauf hin, dass Veranlagung eine große Rolle spielt. Eine Schwäche des Bindegewebes oder eine Fußfehlstellung wie ein Spreizfuß kann vererbt werden.
  • Ungeeignetes Schuhwerk: Enge, spitz zulaufende Schuhe sowie hohe Absätze zwingen den Fuß in eine unnatürliche Position. Dies fördert die Fehlstellung über Jahre hinweg.
  • Mechanische Überlastung: Stehende oder gehende Berufe, bei denen der Fuß einer dauerhaften Belastung ausgesetzt ist, können den Hallux Valgus begünstigen.
  • Spreizfuß: Ein Spreizfuß führt zu einer Verbreiterung des Vorfußes, was den Druck auf das Großzehengrundgelenk erhöht und die Fehlstellung fördert.
  • Andere Erkrankungen: Arthritis oder rheumatische Erkrankungen, die die Gelenke betreffen, können einen Hallux Valgus ebenso begünstigen.

Symptome eines Hallux Valgus

Die Symptome können von Person zu Person variieren, abhängig von der Schwere der Fehlstellung. Häufig treten folgende Beschwerden auf:

  • Schmerzen: Im Bereich des Großzehengrundgelenks, insbesondere beim Gehen oder Tragen enger Schuhe und/oder Druckschmerzen durch die Reibung an der Beule.
  • Schwellungen und Rötungen: Das Gewebe um das Großzehengrundgelenk kann entzündet, geschwollen und gerötet sein.
  • Bewegungseinschränkungen: Der große Zeh wird zunehmend unflexibel, was das Abrollen des Fußes erschwert.
  • Ästhetische Veränderungen: Die Beule an der Fußinnenseite ist sichtbar und kann als störend empfunden werden.
  • Folgeprobleme: Häufig treten zusätzliche Fehlstellungen der kleineren Zehen (z. B. Hammerzehen) oder Schwielen durch Fehlbelastung auf.

Wann ist eine Operation des Hallux Valgus notwendig?

Eine Operation bei Hallux valgus kann in verschiedenen Fällen notwendig werden. Die Entscheidung hängt dabei von mehreren Faktoren ab. Zunächst spielt die Schwere der Fehlstellung eine entscheidende Rolle. Bei stark ausgeprägten Fehlstellungen, die mit konservativen Maßnahmen wie orthopädischen Einlagen oder Physiotherapie nicht mehr behandelt werden können, ist eine Operation oft die einzige verbleibende Möglichkeit, eine Verbesserung zu erzielen. 

Auch der Leidensdruck durch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen ist ein wichtiger Faktor. Wenn diese Beschwerden das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, kann eine operative Korrektur sinnvoll sein. Zudem kann eine Operation in Erwägung gezogen werden, wenn konservative Therapien wie spezielle Einlagen, Physiotherapie oder spezielles Schuhwerk nicht ausreichend zur Linderung der Symptome beigetragen haben. In solchen Fällen sollte eine chirurgische Lösung in Betracht gezogen werden, um die Fehlstellung dauerhaft zu korrigieren.

Operationsmethoden

Es existieren über 150 verschiedene Operations­methoden zur Behandlung eines Hallux valgus, die je nach Schweregrad der Fehlstellung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten zum Einsatz kommen können. Der behandelnde Arzt wählt dabei die Methode aus, die am besten zur Art und Ausprägung der Fehlstellung sowie den allgemeinen gesundheitlichen Voraussetzungen des Patienten passt. Im Folgenden werden zwei gängige Operationsmethoden, ihre Risiken und Nachsorgeanforderungen kurz zusammengefasst:

Chevron-Osteotomie

Dabei wird der erste Mittelfußknochen V-förmig durchtrennt und in die korrekte 
Position gebracht. Diese Methode ist vor allem bei milden bis moderaten Fehlstellungen geeignet

Lapidus-Operation

Diese Methode umfasst die Versteifung des ersten Tarsometatarsalgelenks (Gelenk 
zwischen Mittelfuß- und Fußwurzelknochen), um die Fehlstellung dauerhaft zu korrigieren. Sie wird meist bei schweren Fehlstellungen oder instabilen Gelenken angewendet.

Risiken und Nachsorge

Wie bei jeder Operation gibt es auch bei der Hallux-Valgus-Operation Risiken wie Infektionen, Thrombosen oder eine unzureichende Korrektur der Fehlstellung. Die Nachsorge ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung. In der Regel dauert es mehrere Wochen, bis der Fuß wieder voll belastet werden kann.

Alternative Methoden zur Versorgung eines Hallux Valgus

Die konservative Behandlung eines Hallux valgus hat zum Ziel, die Schmerzen zu lindern, das Fortschreiten der Fehlstellung zu verlangsamen und den Alltag der Betroffenen zu erleichtern. Diese nicht-invasiven Maßnahmen können zwar die Fehlstellung selbst nicht vollständig korrigieren, bieten jedoch eine wichtige Alternative zur Operation, insbesondere in den frühen Stadien der Erkrankung. Durch den Einsatz von orthopädischen Einlagen, speziellen Schuhen, Physiotherapie und gezielten Übungen kann eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden. Diese Ansätze sind vor allem für Patienten geeignet, die noch keine gravierenden Beschwerden haben oder eine Operation aus persönlichen oder gesundheitlichen Gründen vermeiden möchten.

In aller Kürze: 

  • Geeignetes Schuhwerk
  • Orthopädische Einlagen
  • Schienen und Bandagen
  • Physiotherapie und Fußgymnastik
  • Schmerztherapie
  • Anpassung des Lebensstils

Konservative Methoden im Detail

Konservative Methoden eignen sich besonders für Patienten in den frühen Stadien des Hallux Valgus oder für diejenigen, die eine Operation vermeiden möchten. Wichtig ist, dass jede Therapie individuell angepasst wird und eine fachärztliche Beratung in Anspruch genommen wird. Bei Bedarf kann ein kombinierter Ansatz, der mehrere dieser Maßnahmen einbezieht, die besten Ergebnisse erzielen.

1. Geeignetes Schuhwerk

Das Tragen von passendem Schuhwerk ist eine der effektivsten Maßnahmen: Breite Schuhe: Schuhe mit einer weiten Zehenbox verhindern Druck auf den Ballen. Flache Absätze: Vermeidung von hohen Absätzen, um den Druck auf den Vorfuß zu reduzieren. Weiches Material: Schuhe aus weichem, dehnbarem Material minimieren Reibung und Schmerzen. 

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2. Orthopädische Einlagen

Einlagen helfen, den Fuß zu entlasten und eine bessere Druckverteilung zu erreichen: Spreizfußeinlagen: Diese unterstützen das Längs- und Quergewölbe des Fußes und korrigieren Fehlbelastungen. Silikonpolster: Polster können direkt am Großzehengrundgelenk getragen werden, um den Druck zu reduzieren.

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3. Schienen und Bandagen

Nachtschienen: Diese fixieren den großen Zeh in einer korrigierten Position während des Schlafens und können die Beweglichkeit des Gelenks verbessern. 

Hallux-Valgus-Bandagen: Sie stützen den Vorfuß tagsüber und reduzieren die Symptome.

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4. Physiotherapie und Fußgymnastik

Gezielte Übungen stärken die Fußmuskulatur und fördern die Durchblutung: Zehenspreizer: Hilfsmittel, die die Zehen auseinanderhalten und die Beweglichkeit fördern. Kräftigungsübungen: Übungen wie das Greifen von Gegenständen mit den Zehen oder das Aufrichten des Fußgewölbes helfen, die Muskulatur zu trainieren.

5. Schmerztherapie

Zur Linderung akuter Beschwerden können folgende Maßnahmen hilfreich sein: Kühlung: Reduziert Entzündungen und Schwellungen am Großzehengrundgelenk. Medikamente: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen können Schmerzen und Entzündungen mindern.

6. Anpassung des Lebensstils

Reduktion von Belastung: Regelmäßige Pausen bei stehenden oder gehenden Tätigkeiten. Gewichtsmanagement: Übergewicht vermeiden, um den Druck auf die Füße zu reduzieren.

Unser Fazit: Sollte ein Hallux Valgus operiert werden?

Die Entscheidung, ob eine Operation bei einem Hallux valgus notwendig ist oder nicht, sollte immer individuell und unter Berücksichtigung der persönlichen Bedürfnisse getroffen werden. In unserem Fachgeschäft legen wir großen Wert auf eine ausführliche Beratung und unterstützen unsere Kunden dabei, die verschiedenen konservativen Behandlungsmöglichkeiten wie orthopädische Schuhe, Einlagen und Fußtherapie auszuschöpfen. 

Bevor ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen wird, empfehlen wir, sich von einem erfahrenen Facharzt beraten zu lassen. Eine Operation kann die Lebensqualität deutlich verbessern, bringt jedoch auch gewisse Risiken mit sich, die gut abgewogen werden sollten. Als Experten für orthopädische Schuhtechnik stehen wir Ihnen in unseren Filialen in Zirndorf, Oberasbach und Stein gerne zur Seite, um die für Sie beste Lösung zu finden

Neues aus unserem Blog – Ihr Expertenratgeber für gesunde Füße!

Martin Roth, Inhaber des Schuhorthopädie Fachgeschäftes Roth, begrüßt Sie herzlich auf unserem Blog, wo er sein umfangreiches Fachwissen mit Ihnen teilt. Als erfahrener Experte auf dem Gebiet der Fußgesundheit möchte er Ihnen wertvolle Tipps und praktische Ratschläge rund um die Pflege und das Wohlbefinden Ihrer Füße bieten. 

In seinen Beiträgen geht es nicht nur um die Wahl des richtigen Schuhwerks, sondern auch um die Prävention von Fußproblemen, die richtige Haltung und mögliche Behandlungsmöglichkeiten bei bestehenden Beschwerden. Mit seiner langjährigen Erfahrung unterstützt er Sie dabei, Fußfehlstellungen zu vermeiden, Schmerzen vorzubeugen und Ihre Füße bestmöglich zu versorgen. 

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